tisdag 4 januari 2011

Johan

Ich war auf dem Weg zum Bahnhof. Da hörte ich, dass jemand hinter mir ging. Ich drehte mich um und sah einen Mann mit einem Bart. Ich kenne keinen Mann mit einem Bart, dachte ich und ging weiter. Später sah ich, dass dieser bärtige Mann Johan war, ein frueherer Freund von meiner Tochter. Wenn ich Johan das nächste Mahl sehe muss ich ihn gruessen. Das darf ich nicht vergessen, dachte ich. Ich traf ihn nie wieder. Mehrere Monate später hörte ich, dass er ums Leben gekommen war.

Als er vier Jahre alt war starb seine Mutter, weil sie Drogen genommen hatte. Er wollte mich als eine Art Ersatzmutter haben. Das gefiel mir jedoch gar nicht. Einen jungen Mann, der sehr viel rauchte und trank, als eine Art Adoptivsohn zu haben, das war zuviel fuer meine Nerven. Ich dachte manchmahl, dass es wohl gut war, dass seine Mutter nicht mehr im Leben war. So musste sie sich keine Sorgen um ihren Sohn machen.

Vielleicht hat sie doch alles gesehen. Vielleicht hat sie ihre Verantwortungslosigkeit ihrem Sohn gegenueber bereut. Vielleicht hat sie sich ueber das Wiedersehen mit ihrem Sohn gefreut. Wer weiss.

Ich bin mir sicher, dass er zu seiner Mutter wollte, dass er sie sehr vermisst hatte. Sein Alkoholismus war wohl nicht die wirkliche Todesursache, obwohl er an einem Gehirntumor starb. Es war wohl die Sehnsucht nach seiner Mutter, die ihn ums Leben brachte. Er wurde 24 Jahre alt, so viel ich weiss.

Er sagte zu meiner Tochter, dass er ihr die Zigarette aus der Hand schlagen wuerde, falls sie anfangen wuerde zu rauchen. Vielleicht versucht er nun, die Zigarette aus ihrer Hand zu schlagen, wenn er sie beim Rauchen erwischt. - Wer weiss.

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