Es ist wichtig zu wissen, dass sich in jedem Kind ein Teenager und ein Erwachsener befindet. In jedem Teenager wohnt ein Kind und ein Erwachsener. In jedem Erwachsenen gibt es ein Kind und einen Teenager. Dies ist gerade für Vierzehnjährige von groβer Bedeutung, weil man sich in diesem Alter manchmal wie ein Kind, manchmal wie ein Jugendlicher und manchmal wie ein Erwachsener benimmt. Dies ist normal und gesund. Man soll sich nicht dafür kritisieren lassen.
Mit vierzehn Jahren ist man gerade ein Teenager geworden. Die Jugendzeit wird zwar sehr romantisiert, ist jedoch meiner Meinung nach im allgemeinen die schwierigste Zeit im Leben. Deswegen benötigen Teenager einen festen Halt auf beiden Seiten. Sie müssen sich manchmal wie Kinder benehmen können und sie werden auch oft und gerne erwachsen spielen.
Eigentlich fühlt man sich nun auch ganz schön erwachsen. Das ist nicht sehr verwunderlich. Man ist ja nun geschlechtsreif und oft auch schon ausgewachsen. Ein Tier gilt als volljährig, sobald es geschlechtsreif ist und nicht mehr weiterwächst. Es wäre auch sehr schön, wenn man in diesem Alter bereits erwachsen wäre und diese Sturm- und Drangzeit, in der man sich nun befindet, nicht erleben müsste.
Leider muss sich ein Mensch mit wesentlich gröβeren Verantwortungen herumplagen als ein Tier. Alleine schon Kinder groβzuziehen ist für einen Menschen unendlich viel schwieriger als für unsere vierbeinigen Freunde. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass es für einen Menschen wesentlich schwieriger ist erwachsen zu sein als für ein Tier.
Eigenlich sehe ich nichts falsches daran, wenn man sich in diesem Alter bereits erwachsen fühlt und versucht, sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Man muss nur verstehen, dass das Erwachsensein etwas ist, dass eingeübt werden muss. Je länger diese Einübungszeit anhält, desto besser ist es. Vor allem muss man verstehen, dass man es nicht alleine schafft, sich wirklich erwachsen zu fühlen und sich auch so zu verhalten. Dazu benötigt man die Hilfe von Menschen, die das Erwachsensein eingeübt haben. Das hört sich wahrscheinlich ziemlich lustig an, weil viele Leute denken, dass man automatisch in einem gewissen Alter erwachsen wird und dass es von diesem Zeitpunkt an kinderleicht ist, sich wie ein Volljähriger zu verhalten.
Gerade deswegen, weil man es für einfach hält erwachsen zu sein, fällt man leicht auf diese falschen Teorien herein, die besagen, dass man ausgereift ist, wenn man eine Menge Fehler in anderen sieht und keine in sich selbst und dass man raucht, Alkohol trinkt, andere Drogen zu sich nimmt und Sex hat. — Das Erwachsensein ist leider nicht so billig.
Wir leben eigentlich in einer Teenagergesellschaft. Da die Jugendjahre so sehr romantisiert werden, erhalten Menschen, die sich wie Teenager verhalten, oft eine groβe Menge Respekt, vor allem von den tatsächlichen Teenies. Sich wie ein Heranwachsender zu benehmen ist nichts, was gelernt werden muss. Dies geschieht automatisch. Unsere Geschlechtshormone und andere Kräfte werfen uns in einem gewissen Alter aus der Kindheit heraus. Wir fühlen uns nun bereits ganz schön erwachsen und möchten mehr und mehr als volljährig angesehen werden und uns auch so benehmen. Man wird automatisch zu jemandem, der sich nun ernsthaft auf die Rolle des Erwachsenen vorbereitet. Man wird jedoch leider nicht automatisch erwachsen.
Diejenigen, die sich als Teenager bereits erwachsen gefühlt haben, weil sie alle möglichen Drogen konsumiert haben, und dazu zählen auch Alkohol und Zigaretten, werden oft nie richtig erwachsen. Man wird leicht von diesen Rauschmitteln abhängig. Wenn man sich einbildet alles besser zu wissen als andere Menschen, erschwert man sich auch das Erwachsenwerden. Es ist schwer für mich zu verstehen, warum junge Menschen zwar nicht mehr von ihren Eltern abhängig sein möchten, jedoch stolz darauf sind, von irgendwelchen Drogen abhängig zu sein. Eltern sind wesentlich ungefährlicher als Drogen.
Es ist einfach sich wie ein Heranwachsender zu benehmen, erwachsen zu sein ist es jedoch nicht. Selbst viele sogenannte Erwachsene benehmen sich wie unreife Teenager. Demut ist eine wichtige Eigenschaft des wirklichen Erwachsenen. Wenn man diese Eigenschaft besitzt, weiss man, dass man nicht besser ist als andere Menschen und auch nicht intelligenter, dass man in alle Fallen, in die andere gesunken sind, auch selbst geraten kann und dass man ohne die Hilfe von wirklichen Erwachsenen nicht erwachsen werden oder sein kann. Einen weiteren Charakterzug, den man als reifer Mensch aufweisen sollte ist Dankbarkeit. Wir sollen unseren Mitmenschen dankbar dafür sein, dass sie uns halfen und helfen erwachsen zu werden. Wir dürfen sie weder beneiden noch zu viel von einer Person erwarten. Es ist nicht möglich eine Person zu finden, die allen unseren Bedürfnissen gerecht wird und alle unsere Erwartungen erfüllt. Wenn man von einem Menschen enttäuscht worden ist, muss man verstehen, dass es nicht die Aufgabe von dieser Person ist, die Erwartungen zu erfüllen, die man in sie gesetzt hat. Ein anderer Mensch wird diese Lücke füllen.
Meiner Meinung nach gibt es bezüglich des Erwachsenwerdens vier Meilensteine. Den ersten erreicht man mit vierzehn Jahren, den zweiten mit achtzehn, den dritten mit einundzanzig und den vierten und endgültigen mit fünfundzwanzig Jahren. Erst in diesem Alter ist man meiner Meinung nach wirklich erwachsen. Menschen, die diese Meilensteine erreicht haben, sind im allgemeinen sehr nachdenklich. Dies sist auch notwendig, weil man zu diesen Zeitpunkten ersthaft über die Gestaltung des eigenen Lebens nachdenken soll.
Ich bin mir sehr wohl darüber bewusst, dass alles was ich über Vierzehnjährige geschrieben habe, sehr häufig bereits auf jüngere Buben und Mädchen zutrifft. Heutzutage dauert die Jugendzeit unheimlich lange an. Viele Elvjährigen benehmen sich bereits wie Jugendliche und viele Personen, die bereits über dreiβig Jahre alt sind, benehmen sich immer noch wie Backfische. Dies geschieht wohl zum groβen Teil deswegen, weil die Jugendzeit so sehr romantisiert wird. Diese Entwicklungsphase wird deswegen so sehr wertgeschätzt, weil die Menschheit im allgemeinen nicht richtig erwachsen ist.
Ich sehe wirklich nur Nachteile darin, dass Kinder heutzutage frühzeitig in diese Sturmunddrangphase hineingeschleudert werden. Je früher man in diese Phase gerät, desto später gelangt man da wieder heraus. Dies ist wohl auch ein Grund dafür, warum die Jugendzeit heutzutage so lange anhält. Heranwachsende sind mehr unglücklich, unausgeglichen, unvernünftig und können sich wesentlich schlechter konzentrieren als Kinder. Deswegen müssen sie mit Lernschwierigkeiten und Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen kämpfen. Oft gebrauchen sie auch bereits irgendwelche Drogen und verstricken sich in geschlechtliche Beziehungen.
Deswegen finde ich es ausgesprochen wichtig, dass Kinder under vierzehn Jahren tatsächlich immer noch Kinder sind. Offensichtlich ist es für Kinder unter vierzehn Jahren wesentlich schwieriger die Augaben und Probleme eines Vierzehnjährigen zu schultern als es für die Vierzehnjährigen selbst ist.
Leider bin ich nicht die einzige, die es nicht mag, dass viele Kinder heutzutage vorzeitig in die Pubertät geschleudert werden. Ich bin nur eine von denen, die sich den Kopf darüber zerbrochen haben, warum dies wohl geschieht. Rudolf Steiner sagte, dass Kinder die Neigung dazu haben, vorzeitig die Kindheit zu verlassen und dass man diese Neigung durch Bewegung bremsen soll. Ein Waldorflehrer berichtete, dass er seine Dreizehnjährigen Bewegungsübungen durchführen lässt, wenn sie zu sehr den Untericht stören. Dadurch werden sie wieder zu Kindern und er kann seine Lektion fortsetzen. Seinen Erfahrungen nach funktioniert dies nicht mehr mit Vierzehnjährigen. Alle Menschen können jedoch nur richtig denken, wenn sie sich genügend bewegen. Das ist wissenschaftlich bewiesen.
Das Kinder zu viel Fleisch essen und dies heutzutage bereis kleinen Babies aufgetischt wird, ist meiner Meinung nach ein weiterer Grund, warum Kinder frühzeitig in die Pubertät gelangen. Selbst Sojaprodukte sind nicht ungefährlich. Da diese pflanzliches Östrogen erhalten sind sie gesundheitsfördernd für Damen in den Wechseljahren, jedoch nicht für Kinder. Ich habe einen Bericht über einen kleinen Jungen gelesen, dem zweimal die weiblichen Brüste wegoperiert wurden, bevor seine Eltern verstanden, dass diese die Folgen der Sojamilch waren, die diese ihm aufgetischt hatten.
Da die Jugendjahre heutzutage so verherrlicht werden und da die Werbung sich hauptsächlich an Jugendliche wendet, will man ja auch dazugehören und selbst ein Jugendlicher sein. Dies gilt nun für alle, auch für diejenigen, die für diese Entwicklungsphase entweder zu jung oder zu alt sind.
Ein weiterer Grund, warum Kinder frühzeitig aus der Kindheit herausrasen, ist wohl der, dass es in der Gesellschaft so viel Stress gibt. Man hat nicht mehr richtig Zeit zum Nachdenken. Diese besinnungslose Raserei führt dazu, dass man besinnungslos aus der Kindheit herausrast und zu einem besinnungslosen Jugendlichen wird, der besinnungslos alle möglichen Dummheiten begeht und sich besinnungslos in eine Abhängigkeit von allen möglichen Missbräuchen und einem Selbstschadebenehmen stürzt.
Sollen wir Erwachsenen uns nicht wieder neu besinnen und für unsere Kinder, die letzten lebenswichtigen Kindheitsjahre zurückerobern?
Dies war nun ein Versuch von mir, die Problematik eines Heranwachsenden zu verstehen. Ich wünsche dir nun viel Glück mit dem Erwachsenwerden und -sein und denke bitte immer daran, sich wie ein Volljähriger zu benehmen ist nicht einfach und nicht billig - und du schaffst es nicht alleine. Du musst es nicht alleine schaffen — so kann man ja auch sagen.