onsdag 18 maj 2011

Ein jahrtausende altes Ammenmärchen

Man sieht Charaktereigenschaften, die man selbst besitzt, auch in anderen Menschen. Wenn man selbst neidisch ist, sieht man Neid in allen anderen Menschen. Wenn man selbst hilfsbereit ist, sieht man Hilfsbereitschaft in anderen Personen.







Ist es dafür ein Wunder, dass Menschen, die herrsch-, rach- und selbstsüchtig waren, dem höchsten Wesen genau diese Eigenschaften angedichtet haben. ,,Es muss eine höchste Persönlichkeit geben und dieses Wesen muss sehr gut sein. Gut zu sein bedeutet, die gleichen Eigenschaften aufzuweisen, die wir selbst auch besitzen. Wegen seinem guten Charakter nennen wir es Gott. Dieses Lebewesen muss ein Mann sein. Alle höchsten Positionen in der Gesellschaft müssen ja von Männern besetzt werden. Wir Männer sind ja wesentlich mehr an Macht interessiert als die Frauen. Eine Frau kann einfach nicht machtgierig genug sein, um Gott sein zu können." So müssen diese Männer wohl gedacht haben.






Ich habe einige Menschen erlebt, die sich tatsächlich eingebildet haben, dass sie anderen Leuten überlegen sind, und deswegen von ihren Mitmenschen eine Menge Respekt und Dienste erwartet haben. Ich konnte früher mit dem besten Willen nicht verstehen, wie diese Erdenbürger, die in meinen Augen wesentlich mehr schlechte Eigenschaften aufwiesen als diejenigen, denen sie sich überlegen fühlten, sich selbst als über allen anderen stehend ansehen konnten. Wenn man nun allerdings in Betracht zieht, dass Gott angeblich alle mögliche schlechten Charaktereigenschaften aufweist, dann kann man leicht verstehen, dass diejenigen, die die gleichen schlechten Eigenschaften zeigen, die Gott angedichtet werden, sich allen anderen überlegen fühlen.






Es ist sehr einfach uns Menschen unter Kontrolle zu halten, indem man uns Angst einflößt. ,,Wenn du nicht tust, was Gott von dir will, dann wirst du nach diesem Leben in die Hölle gelangen und im Fegefeuer geröstet werden." Das haben wir für Jahrtausende zu hören bekommen. Wir glauben zwar nicht an ein Leben nach dem Tode, haben jedoch Angst davor, nach dem Tod in die Hölle geworfen zu werden. Uns wurde soviel Angst eingejagt, dass wir nicht mehr richtig denken können. Wir haben Angst davor, diese Angst abzulegen, weil wir uns einbilden, dass diese Angst uns davor schützt, irgendwelche Sünden zu begehen, für die wir von Gott gestraft werden würden. Wenn wir voller Furcht sind, gelingt es allerdings denjenigen, die sich für Götter auf Erden halten, weil sie die gleichen Charaktereigenschaften besitzen, die man Gott angedichtet hat, uns unter ihrer Kontrolle zu behalten.






Ich finde, dass wir endlich einmal damit aufhören sollen, dieses Ammenmärchen vom allguten Gott, dem Besitzer aller schlechten Eigenschaften, zu glauben. Ich glaube, dass wir Menschen durch die vielen Leiden, die wir Leben für Leben erleben, immer mehr göttlich werden. Damit meine ich, dass wir mehr und mehr liebevoll werden. Wenn wir selbst nur aus Liebe bestehen, dann sehen wir auch nur Liebe in unseren Mitmenschen, und dann können wir auch verstehen, dass Gott nur aus reiner Liebe besteht.






Ich kann wirklich die Atheisten verstehen, die nicht an Gott glauben möchten. An einen rachsüchtigen, strafenden Gott glaube ich auch nicht. Ich glaube jedoch an eine Verkörperung der reinsten Liebe, und diese Gestaltung kann man ja gerne Gott nennen - warum eigentlich nicht.











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