onsdag 18 maj 2011

Keine Mutter ist perfekt

Eine Frau saß mit ihrer Freundin in der Kneipe. Sie trank ein Glas Wein während sie ihr Kind stillte. Als sie ein weiteres Glas Wein trinken wollte, wurde ihr das vom Kellner verweigert. Eine stillende Mutter soll keinen oder zumindest nicht zu viel Alkohol trinken, meinte er. Daraufhin zeigte die Mutter den Kellner wegen Diskriminierung an. Ihr gefiel es nicht, dass ihre Kompetenz als Mutter angezweifelt worden war.







Ich habe volles Verständnis dafür, dass sie sich über das Verhalten des Kellners auf Anhieb nicht gerade gefreut hatte, dass sie ihr falsches Ego sich gekränkt fühlte. Was ich jedoch nicht verstehen kann ist die Tatsache, dass sie nicht gleich danach ihre Vernunft zu Hilfe genommen hat, dass sie nicht verstanden hat, dass dieser Mann es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, einer stillenden Mutter ein zweites Glas Wein einzuschenken, dass er es nur gut meinte mit der Frau und ihrem Kind und dass er eigentlich vollkommen uneigennützig gehandelt hat. Wenn er nur an sich selbst gedacht hätte, hätte er die Frau soviel Alkohol trinken lassen, wie sie wollte und auf ein hohes Trinkgeld gewartet haben.






Was denkt sich diese Frau eigentlich? Denkt sie, dass sie als Mutter niemals einen Fehler begehen wird, dass jeder der sie auf eine ihrer Schwächen aufmerksam macht, ein Feind ist, den man anzeigen muss.






Wie wird sie darauf reagieren, wenn ihr eigenes Kind ihr später alles mögliche vorhält? Wird dieses Kind dann auch zu einem Feind, den man anzeigen muss oder als schwererziehbar ins Kinderheim abschieben muss?






Ich denke, dass so ziemlich alle Mütter einige Sachen gemeinsam erleben. Wir hatten uns alle vorgenommen die besten Mütter aller Zeiten zu werden, wir haben uns wirklich angestrengt um dieses Ziel zu erreichen und wir haben alle dennoch viele Fehler begangen. Als Mutter tut man eigentlich viel mehr Sachen, die man später bereut als in jedem anderen Beruf, obwohl wir alle die besten Absichten gehabt haben. Das macht uns natürlich alle sehr traurig.






Es ist jedoch keine gute Idee, die Leute, die uns auf unsere Schwächen hinweisen, als Feinde anzusehen, sie schlecht zu behandeln oder sogar anzuzeigen. Wir sollen uns eher überlegen, ob ihre Ratschläge nicht doch gut gemeint sind und ob es nicht besser ist gute Ratschläge zu befolgen als weiterhin mit schlechten Erziehungsmetoden dem Kind und letztlich auch sich selbst zu schaden. Ein Mensch ist nicht perfekt und eine Mutter schon mal gar nicht. Niemand wird einer Mutter glauben, wenn sie behauptet in ihrer Rolle als Erziehungsberechtigte niemals einen Fehler begangen zu haben.



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